Verkehrsunfall eingeklemmte Person

Datum: 30. August 2020 um 9:45 Uhr
Alarmierungsart: Zug 1
Einsatzart: Z_Technische Hilfeleistung_Alle_ohne_THV > TH2-Y
Einsatzort: Parnewinkel, B71
Fahrzeuge: TLF 16/25, RW 2
Weitere Kräfte: Christoph Hansa, FF Bevern, FF Parnewinkel, FF Selsingen, Gemeindebrandmeister Selsingen, NEF 40-82-31, RTW 40-83-11, RTW 40-83-12, RTW 40-83-31, RTW 40-83-51, Stadtbrandmeister


Einsatzbericht:

Am Sonntagmorgen ereignete sich auf der B71 bei Parnewinkel ein folgenschwerer Unfall. Eine Pkw-Fahrerin verlor aus ungeklärter Ursache die Kontrolle von ihrem Fahrzeug und geriet auf die Gegenfahrbahn. Ein entgegenkommender Tanklaster, der mit Milch beladen war, wollte ausweichen und kam auf den rechten Grünstreifen und von da aus nach links von der Fahrbahn ab, stürzte in einen Graben und blieb auf der Seite liegen. Vorher kollidierte er mit einem Meter dicken Baum. Danach streifte die Unfallverursacherin mit ihrem Ford einen Opel, der hinter dem Milchwagen fuhr und stieß frontal mit einem Renault zusammen. Ein hinter dem Renault fahrender VW konnte nicht mehr rechtzeitig bremsen und fuhr auf den Renault auf. Da es erst hieß, dass nur Betriebsstoffe ausliefen, wurde neben den Rettungsdiensten die Feuerwehr Parnewinkel alarmiert. Wegen der hohen Anzahl an Verletzten wurden auch der organisatorische Leiter Rettungsdienst, der leitende Notarzt sowie die ehrenamtlichen Helfer der Schnell-Einsatz-Gruppen Rettung Nord, Mitte und Süd alarmiert. Kurze Zeit später kam die Meldung das eine Person eingeklemmt sein soll, sodass die Feuerwehren aus Selsingen, Bevern und Bremervörde mit den Rettungsgeräten nachalarmiert wurden. Die Unfallverursacherin musste schonend gerettet werden. Das heißt das an ihrem Fahrzeug das Dach abgenommen werden musste und mit Raustrennung der B-Säule an der Fahrerseite ein große Seitenöffnung geschaffen wurde. Mit einem Spineboard wurde sie auf eine Trage gehoben und mit dem Hubschrauber in eine Hamburger Klinik geflogen. Die weiteren Insassen des Ford und Renault, darunter ein Kleinkind wurden zum Teil schwer verletzt. Die beiden Insassen des Opel und die Fahrerin des Volkswagen sowie der Fahrer des Lkw wurden wie durch ein Wunder nur leicht verletzt und konnten sich allesamt selbst aus ihren Fahrzeugen befreien. Die Verletzten wurden zum Teil in umliegende Krankenhäuser transportiert.  Aus den Domdeckel des Tankaufliegers liefen 15000 Liter Milch aus und versickerten im Erdreich. Mit einem Reservefahrzeug der Molkerei wurden die letzten 10000 Liter Milch abgepumpt. Die Feuerwehr pumpte zirka 200 Liter Diesel ab und streute die Betriebsstoffe ab. Unterstützt wurde sie hierbei von der Feuerwehr Haaßel, die eine erweiterte Ausrüstung des in Selsingen stationierten Ölschadenanhänger auf ihrem Tragkraftspritzenfahrzeug verlastet hat. Ein Abschleppunternehmen übernahm die Bergungsarbeiten mit unter anderem einem Kran und zwei Lkw-Abschleppern. Für die Bergungsarbeiten wurden mit Hilfe von Motorsägen Sträucher und Bäume entfernt um ein besseres Erreichen des Lkw zu ermöglichen. Eine Fachfirma reinigte abschließend die gesamte Fahrbahn. Für die Rettungs- und bergungsarbeiten war die B71 für zirka acht Stunden gesperrt. Die Polizei Bremervörde sicherte Spuren und nahm die Ermittlungen zur genauen Unfallursache auf. Das kontaminierte Erdreich wurde am Folgetag durch eine Fachfirma abgetragen.