Geschichte
Seit dem 1794 Jahre gibt es ein organisiertes Löschwesen in Bremervörde. Im Jahre 1794 schaffte sich der Flecken Bremervörde eine Feuerspritze mit 84 Fuß ledernen Schlangen ( Lederschläuche 1 Fuß = 29 cm. ) an. Damals war jeder Einwohner verpflichtet bei der Brandbekämpfung zu helfen, da es eine Feuerwehr in diesem Sinne nicht gab.
Am 1. Juli 1800 ordneten die damaligen Bürgermeister Lange und Tolle an, Dass binnen 8 Tagen jeder Feuerlöscheimer und Feuerhaken mit den Namen und Hausnummer zu versehen ist, um künftig ” Unordnung” zu vermeiden.
In diesen Zusammenhang schlugen die Bürgermeister und Achtermänner der Bürgerschaft eine Verbesserung der öffentlichen Feuerlösch-Anstalten vor. Diese wurde auch von den Bürgern genehmigt, obwohl sie von ihnen selbst finanziert werden mußte. Es sollten vier große, auf Rädern gestellte Wassertonnen angeschafft werden, die an einigen Ecken der öffentlichen Strassen aufgestellt und immer mit Wasser gefüllt sein sollten.
Etwas später entschloß man sich zu einer grundlegenden Verbesserung des Feuerlöschwesens. Noch im gleichen Jahr schaffte der Flecken eine neue Feuerspritze an. Die Spritze und die Wasserwagen bekamen ein ” Spritzenhaus ” welches im November 1801 am Kirchhof ( dem heutigen Vorplatz der St.-Liborius-Kirche ) bezogen werden konnte.
Im Jahre 1818/19 wurde das Spritzenhaus vergrößert, ein neuer Brunnen angelegt, neue Schläuche ( Schlangen ) gekauft, ein neues ” Wasserküfen” ( Bottich ) und zwei neue Wasserwagen beschafft.
Im Jahre 1840 waren nachweislich zwei Spritzenhäuser vorhanden, außer dem älteren Gebäude hatte man inzwischen auch noch eins an der Einmündung der Strasse kleiner Platz ( heute Ludwig-Jahn-Str. ) errichtet.
Im Jahre 1861 bildete sich ein “Feuer-Rettungs-Verein” der die bereits vorhandene ” Feuerlösch-Anstalt” ergänzte.
Im Jahre 1863 wurde, das städtische Feuerlöschwesen neu organisiert. Seine Grundlage war aber auch weiterhin die Verpflichtung eines jeden Einwohners zu aktiven Einsatz bei der Brandbekämpfung, so daß sich an der geringen Effektivität nichts änderte.
Im Juni 1866 schenkte der Amtsrichter von der Decken Bremervörde dem Bremervörder Männerturnverein eine Karrenfeuerspritze. Der Verein stellte die Spritze der Direktion des städtischen Feuerlöschwesens, dem Magistrat zur Verfügung.
Anscheinend hatte die Turnerfeuerwehr nur einen kurzen bestand,so daß nach einer Übergangszeit einer Pflichtfeuerwehr im Jahre 1902 eine freiwillige Feuerwehr gegründet wurde.
So um das Jahr 1922 erhielt die Bremervörder Feuerwehr ihre erste “Automobilspritze” die sich auch besonders bei Bränden in den Nachbargemeinden segensreich auswirkte, da sie mit ihrer Spitzengeschwindigkeit von 30 – 40 km/h eine beachtliche Schnelligkeitsmehrleistung gegenüber der des von Pferden gezogenen Handpumpenwagens aufwies.
Im Jahre 1936 kaufte dann die Stadt das erforderliche Grundstück für ein neues Gerätehaus. 1937 wurde das Feuerwehrgerätehaus am Großen Platz dann den 82 Bremervörder Feuerwehrleuten unter der Leitung von Hauptbrandmeister Franz Schubert übergeben.
Der zweite Weltkrieg brachte für die Männer der Freiwilligen Feuerwehr Bremervörde natürlich vermehrte Aufgaben. Manch Gehöft ging auch in unserer Heimat durch Brandbomben in Flammen auf. Wo und wann immer möglich, versahen die Kameraden unserer Wehr ihren aufopferungsvollen Dienst, wenngleich auch durch die widrigen Umstände häufig jede Hilfe zu spät kam.
Von 1939 bis zum Jahre 1945 gaben 13 Kameraden der Bremervörder Wehr ihr Leben für unser Vaterland.
Bis in den 60er Jahre gab es noch keine “Stille Alarmierung” der Bremervörder Feuerwehrkameraden, sondern es heulten die Sirenen in der Stadt. Dann eilte halb Bremervörde zum Feuerwehrgerätehaus, um dem Feuerwehrfahzeug nachzujagen. Neugierig war man gerade nicht; aber man wollte doch gerne alles wissen. Die vielen Schaulustigen an der Brandstelle behinderten natürlich die Löscharbeiten, und daher wurden in den siebziger Jahren die Alarmierungsgeräte ( Rundsteuergeräte ) angeschaft.
Diese hatte bis Ende 1987 bestand, dann wurde die gesamte Feuerwehr Bremervörde mit Funkmeldeempfänger ( die sogenannten Pieper ) ausgestattet. Die Anschaffung wurde notwendig, da die herkömmliche Alarmierung über Rundsteueranlagen defekt war, und eine Reparatur für die Stadtverwaltung zu kostspielig wurde.
Seitdem erfolgt die Alarmierung unsere Ortsfeuerwehr über die Leitstelle in Zeven.
Im November 2006 konnte die Feuerwehr dann in das neue Feuerwehrhaus am Handelshof einziehen, dieser Neubau war unbedingt Notwendig, da das alte Feuerwehrhaus am Großen Platz nicht mehr den heutigen Standard entsprach, und es förmlich aus allen “Nähten platzte”.
Im Juli 2012 wurde die im Jahre 1987 eingeführte analoge Alarmierung mit Funkmeldeempfänger ( Pieper) auf den aktuellen Stand der Technik gebracht und jeder Feuerwehrmann erhielt einen neuen Digitalen Funkmeldempfänger. So ist es jetzt möglich, die Feuerwehrmänner gezielter nach Aufgaben und schneller zu alarmieren.