Stadtfeuerwehrübung

Datum: 22. November 2025 um 9:28 Uhr
Alarmierungsart: Vollalarm
Einsatzart: UEB1
Einsatzort: Lloydstraße
Fahrzeuge: ELW 1, HLF 20, TLF 3000, DLK 23/12, TLF 16/25, GW-L1, RW 2, OrtsBM
Weitere Kräfte: DRK Bereitschaft Bremervörde, FF Bevern, FF Elm, FF Hesedorf, FF Hönau-Lindorf, FF Iselersheim, FF Mehedorf, FF Minstedt, FF Nieder Ochtenhausen, FF Ostendorf, FF Spreckens, FTZ Zeven Drohne, KEL Bremervörde, Kreisbrandmeister, Polizei Bremervörde, Rettungsdienst, Stadtbrandmeister


Einsatzbericht:

Am Samstagmorgen fand auf dem Gelände der Firma Amcor in der Lloydstraße in Bremervörde eine groß angelegte Einsatzübung der Feuerwehr und des DRK Bremervörde statt, an der rund 160 Personen beteiligt waren. Auch alle Ortsfeuerwehren des Stadtgebiets wirkten mit.

Die Übung begann um 08:15 Uhr mit der Alarmierung der Kommunalen Einsatzleitung der Stadtfeuerwehr Bremervörde, die ihren Meldekopf im Feuerwehrhaus Bremervörde einrichtete. Um 09:28 Uhr folgte die Alarmierung der Feuerwehr Bremervörde zum Stichwort „Auslösung Brandmeldeanlage“, sowie separat die Alarmierung des Sanitätsbetreuungszugs des DRK Bremervörde zur Bereitstellung. Zwei Minuten später wurden die Ortsfeuerwehren Hönau-Lindorf und Spreckens sowie die DRK-Rettungswache Bremervörde nachalarmiert.

Das Meldebild änderte sich zu diesem Zeitpunkt bereits auf „F2-Y – Brennt Gebäude, Menschen in Gefahr – Produktionshalle“. Um 09:38 Uhr löste die Leitstelle aufgrund mehrerer eingehender Notrufe und eines angepassten Lagebildes automatisch eine weitere Stichworterhöhung auf „F3-Y“ aus. Das „Y“ in der Alarmierung steht für Menschenleben in Gefahr.

Das angenommene Übungsszenario stellte die Einsatzkräfte vor eine komplexe und realitätsnahe Herausforderung. In einer Produktionshalle des Unternehmens Amcor wurden derzeit umfassende Umbauarbeiten durchgeführt. Aufgrund des bestehenden Zeitdrucks versäumte ein Mitarbeiter einer Rohrleitungsbaufirma das Absperren einer Gasleitung mit brennbarem Gas. Auch der verantwortliche Polier übersah die notwendige Kontrolle des Absperrschiebers. Während Schneidbrennarbeiten entzündete sich das Gas, was zu einer Explosion führte, bei der 10 bis 15 Personen verletzt wurden. Das Verletzungsbild reichte von Verbrennungen und Rauchgasvergiftungen bis hin zu Frakturen und Prellungen aufgrund eines Sturzes. Die Verletzten wurden zum Teil durch realistisch geschminkte Darsteller simuliert.

Die Einsatzkräfte der Feuerwehr konzentrierten sich zunächst auf die Menschenrettung aus der betroffenen Halle. Unter Atemschutz drangen zahlreiche Trupps in das Gebäude vor, um die Verletzten zu suchen und ins Freie zu bringen. Gleichzeitig wurde eine Riegelstellung aufgebaut, um das Übergreifen des Feuers auf benachbarte Produktionsbereiche zu verhindern. Die Brandbekämpfung im Inneren der Halle wurde parallel aufgenommen. Aufgrund des hohen Löschwasserbedarfs richteten weitere Kräfte eine Wasserversorgung über eine lange Wegestrecke ein. Zudem wurde durch die Ortsfeuerwehr Spreckens die Einsatzstellenhygiene eingerichtet, damit Atemschutzgeräteträger nach ihrem Einsatz fachgerecht dekontaminiert werden konnten.

Unterstützt wurde die Übung außerdem durch die Drohneneinheit der Kreisfeuerwehr, die mit Bild- und Lageaufnahmen aus der Luft wertvolle Informationen für die Einsatzleitung lieferte und so die Übersicht über das ausgedehnte Übungsareal deutlich verbesserte.

Die medizinische Versorgung der Verletzten erfolgte durch NotSan-Auszubildende des Rettungsdienstes des DRK. Unter der Leitung eines Organisatorischen Leiters Rettungsdienst wurden die Patienten zunächst gesichtet und anschließend in der Patientenablage weiter versorgt, bis sie für den Abtransport vorbereitet waren. Die DRK-Bereitschaft Bremervörde unterstützte dabei umfassend.

An der Übung beteiligten sich alle Ortsfeuerwehren des Stadtgebiets Bremervörde: Bremervörde, Bevern, Hesedorf, Minstedt, Spreckens, Hönau-Lindorf, Iselersheim, Mehedorf, Nieder Ochtenhausen, Ostendorf und Elm. Zudem war die Polizei vor Ort.

Darüber hinaus verfolgten zahlreiche Gäste aus Verwaltung und Organisation den Übungsverlauf. Unter ihnen befanden sich Kreisbrandmeister Peter Dettmer, Bürgermeister Michael Hannebacher, weitere Vertreter der Stadtverwaltung und des Stadtrates sowie Mitarbeitende der Firma Amcor aus der Geschäftsführung und unterschiedlichen Fachbereichen. Auch interessierte Beobachter aus verschiedenen Bereichen nutzten die Gelegenheit, sich ein Bild von der Zusammenarbeit der Einsatzkräfte zu machen.

Im Anschluss an die etwa dreistündige Übung fand eine kurze Abschlussbesprechung statt. Die Stadtfeuerwehr Bremervörde bedankt sich herzlich bei der Firma Amcor für die hervorragende Unterstützung sowie für die anschließende Stärkung in Form von frisch gegrillter Wurst und Fleisch. In diesem gemütlichen Rahmen hatten alle Beteiligten die Möglichkeit, sich in Ruhe auszutauschen und einzelne Punkte der Übung nachzubesprechen.

Stadtbrandmeister Nils Schwarz und der Bremervörder Ortsbrandmeister Hendrik Holst zeigten sich mit dem Übungsverlauf zufrieden.

Text/Bilder: Stadtfeuerwehrpressesprecher